ECTRIMS Winterschool 2024 in Innsbruck

2. ECTRIMS Winter School: Innsbruck als Gastgeber für Internationale Multiple Sklerose Experten

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die mit dem Risiko einer permanenten Behinderung bereits im jungen Erwachsenalter assoziiert ist. Verschiedene Symptome wie Sehstörungen, Lähmungen, beeinträchtigte Sensibilität und Koordination bis hin zu kognitiven Störungen, können in unterschiedlichem Ausmaß und zeitlichen Verlauf auftreten und charakterisieren die Erkrankung. Aufgrund der sehr variablen klinischen Präsentation sind die Diagnosestellung und Abschätzung des Krankheitsverlaufes häufig noch eine große Herausforderung.

Biomarker sind essentiell, um MS von anderen entzündlichen ZNS Erkrankungen abzugrenzen und letztlich die Diagnose verlässlich stellen zu können. Daneben werden Biomarker auch für Prognoseabschätzung, Therapie-Monitoring und Therapie-Risikostratifizierung eingesetzt.

Die Arbeitsgruppe Neuroimmunologie und MS der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie (Direktor: Stefan Kiechl) war als führendes europäisches MS Zentrum vom 17. bis 19. Jänner 2024 Gastgeber für die 2. Winter School des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) zum Thema “Body Fluid Biomarkes in Diagnosis, Management and Research of Multiple Sclerosis: From Bench to Bedside”. ECTRIMS ist die weltweit größte professionelle Organisation für MS Forschung und Behandlung.

Die Winter School war an junge ForscherInnen und KlinikerInnen gerichtet, die sich auf MS spezialisiert haben und ihr Wissen über Biomarker, insbesondere ihre Entwicklung, Implementation in die klinische Routine und praktische Anwendung, erweitern wollten.
Das Programm, das von Franziska Di Pauli (derzeit General Secretary des ECTRIMS Committee) gemeinsam mit Harald Hegen (Univ.-Klinik für Neurologie Innsbruck, ECTRIMS Council Member), Florian Deisenhammer (Arbeitsgruppenleiter Neuroimmunologie und MS) und Gabriel Bsteh (Medizinische Universität Wien) erstellt wurde, reichte von abwechslungsreichen Vorträgen bis hin zu Workshops, in denen eigene Biomarker-Projekte unterstützt durch die hier anwesenden führenden Experten entwickelt wurden. Dadurch bot sich für die NachwuchsforscherInnen auch die besondere Gelegenheit, neue Netzwerke und Kollaborationen zu schaffen.

Insgesamt konnten 20 nationale und internationale ExpertInnen als Vortragende und Workshopleiter gewonnen werden. Aus über 200 BewerberInnen wurden für die Winter School letztlich 50 TeilnehmerInnen ausgewählt und eingeladen, die aus 26 Ländern in Innsbruck eintrafen, wobei neben vielen europäischen Ländern auch junge MS interessierte ForscherInnen und ÄrztInnen etwa aus Argentinien, Brasilien, Indien, Kanada und den USA zur Winter School gereist sind.

Neben dem wissenschaftlichen durfte aber natürlich auch der gesellschaftliche Teil nicht zu kurz kommen und ein Highlight für alle Gäste war die Fahrt direkt vom Kongress auf die Seegrube, um Innsbruck auch von oben zu genießen.